Archiv für den Monat: Februar 2020

St. Stephan – Matten – Wysseberg – Schatthore – Seewle – Tierberg – Laveygrat  – Hanemoos  – Bühlberg  

Seewlehore Seewle
Hoch über der Lenk denk

Es ist Frühling im Simmental. Ich starte in Matten (St. Stephan). Gehe gemütlich auf der Albristenstrasse bis zum Schnee auf 1300 Meter über Meer. Auf der nordöstlichen Seite des Wysseberg begehe ich eine geschlossenen, tragenden Schneebedeckte. Die Aussicht auf den Höhen zum Schatthore ist überwältigende: Von der Spillgerte im Rücken über den Albristenhubel zum Albristenhorn im Osten . Nach Süden zu WildstrubelGlacier de la Plaine Morte bis zum Wildhorn im Südwesten. Westlich erkenne ich die Stübleni, Giferspitz, Wistätthore, Rinderberg und am nordwestlich Horizont lugt die Dent de Ruth vor.
Auf dem Schatthore Nord steht ein neues Kreuz. Die Passage zum Schatthore  ist scharf. Hoffe das der Meter hohe Schneeaufbau hält und keine Löcher verdeckt. Denn ein Misstritt wäre ungut.
Die Alp Obere Seewle ist heute ein Traum in weiss. So macht Schneeschuhwandern Spass. Der Aufstieg zum Tierberg ist weniger steil als ich aus der Ferne vermutete. Nutze die Nordwest Flanke, notgedrungen – der Grat ist abgeblasen und schneefrei. Auf dem Tierberg gehe ich ein Stück Richtung Seewlehore. Die Wächten verbreitern hier den Grat um  bis zu zwanzig Meter. Allerdings bilden sich Bergseitig teilweise bedrohliche Spalten. Da ich kein Steigeisen dabei habe drehe ich bei Punkt 2343 um. Stege über den Laveygrat zum Hanemoosbärgli ab. Und weiter bis auf den  Bühlberg. Kurze Stücke auf der extrem sulzigen Piste, ansonsten, daneben.
Nach einem Tee im Restaurant fahre ich mit dem Bus in die schneefreie Lenk hinunter.

Fazit: Schöne Tour. Kann variiert  und ausgebaut werden. Da unter 1300 Meter kein Schnee liegt. War ich heute allein in der Gegend – bis zum Hanemoos.

Gesamtstrecke: 14269 m
Maximale Höhe: 2346 m
Gesamtanstieg: 1471 m
Gesamtabstieg: -843 m
Gesamtzeit: 05:00:08
Download file: 2020-02-24-Schatthore-Lenk.gpx

Dischma Hof – Träjen – Bärgalp – Am Berg – Chiselgrat – Baslersch Chopf – Büelenhorn – Büelenberg – Ischlag – Ob den Zünen – Bünda – Davos Dorf


Starte in Dischma Hof. Ein schmaler Alpweg schlängelt sich den Hang hoch bis zur Hütte auf der Bärgalp. Heute könnte man auch direkt durch den Lawinenzug hoch. Ich gehe  jedoch gemütlich auf dem schneebedeckten Weg. Nach der Alphütte wird es ernst. Steige mehr oder weniger direkt durch die nur selten über 30° steile Flanken Am Berg hoch. Immer schön auf der geplanten Route. Spuren in meine Richtung gibt es keine, erstaunlich so nah an Davos. Die Schneedecke bis zum Chiselgrat ist stabil und griffig. Mühsam zu gehende Triebschneeansammlungen sind selten. Der Grat ist im Norden breit  und nicht immer klar zuerkennen. Eine attraktive Schneelandschaft  ist geformt. Im  südlichen Teil wird es enger und es sind zwei kurz ausgesetzt Traversen zu meistern. Den Gipfel des Baslersch Chopf erreich ich über einen fünf Meter hohen Felsen – die Schneeschuhe habe ich deponiert. Tolle Sicht zum Sentisch Horn, über dem Flüelapass zum Weisshorn. Nach Südwesten über das Dischmatal bis zum Piz Kesch. Die Skitüreler sind von Wägerhus zum Sentisch Horn unterwegs – in Kolonnen. Zwei weiter sind auf dem Vorgipfel des Baslersch Chopf. Ganz oben bleibe ich alleine.  Pause, verpflegen, Aussicht geniessen   und zurück über den Chiselgrat zum Büelenhorn.. Ein Traumgrat. Ein Abwechslungsreiches auf und ab, dabei nie streng. Und niemand hat den Kamm in letzter Zeit betreten – es gibt keine Spuren. Vom Gipfel (nun mit wenigen Spuren) erst sanft fallend dann über ein Steilstufe (kurz 35° steil)  auf den Büelenberg. Bis zur Waldgrenze ist die Landschaft lieblich, das Gelände sanft. Bald bin ich durch den Wald auf dem  Weg dem ich bis zum Bünda  Skilift folge. Weiter zehn Minuten über die Piste und ich bin in Davos Platz.
Wichtig: Der wenig bewaldete Aufstieg durch den Träjen /Am Berg  Lawinenzug ist nur bei geringer Lawinengefahr zu empfehlen.

Fazit. Schöne abwechslungsreiche Route. Sehr nah an Davos und doch Menschenleer.

Gesamtstrecke: 13159 m
Maximale Höhe: 2600 m
Gesamtanstieg: 1089 m
Gesamtabstieg: -1203 m
Gesamtzeit: 05:00:40
Download file: 2020-02-22_Davos-Baslersch.gpx

 

Bramisegg – Giessbachtal – Schweibenalp – Utibiel – Gratsband – Hograt – Bauwald – Staatshütte – Plangäu – Bättenalp – Wandflue – Hübschenmatten – Harzisboden – Tuuchler – Falkenflue – Plangäugraben – Giessbächen – Spiss – Bramisegg

Die Wolken ziehen sich im selben Tempo zurück wie mein Zug ins Berner Oberland hinein fährt. Perfekt. Starte auf der Bramisegg, ein Schäumchen Schnee bedeckt die Strasser durchs Giessbachtal zur Schweibenalp. Nach Utibiel die erste Steilstufe auf zum Gratsband. Hier liegt reichlich Schnee. Also mit Schneeschuhen weiter. Auf dem alten teilweise tief in den Karst gearbeitete Karrweg zur Strasse durch den Bauwald. Mein Plan (aus der Schublade) ist dem Gratsband zu folgen. Sieht stimmig aus – auf den Karten -in der Realität ist es ein Kampf. Keine Spur, kein Weg, gefallene Bäume und zugewachsene Lichtungen. Brauche viel Kraft – zuviel wie sich später zeigt. Auf Höhe Hograt wechsle die Taktik und gehe auf dem Weg zur Staatshütte. Schön –  bis zur Hütte dann wieder mühsam trotz Markierung erkenne ich den Wanderweg nicht immer und muss des Öfteren suchen. Zudem ist der Schnee sehr spärlich im dichten Bauwald. Schnalle die Schneeschuhe auf den Rucksack und stolpere weiter bis zum Plangäu. Kaum aus dem Wald brauche ich die Schneeschuhe wieder. Nutze ab dem Tunnelportal den Meterhoch eingeschneiten Alpweg. Unter den Felsen der Litschgiburg ist er mit veil Schnee gefüllt. Nur Rand nah am Abgrund kann ich sicher gehen. Wenig mehr Schnee und die Passage wäre heikel.

Was nun kommt wiegt alles auf was bisher geschah. Die riesige, schön verschneite, gut besonnte Bättenalp mit Sicht auf Fulhorn, Gassenhorn, Schwarzhoren, Wildgärst, Gärstenhoren, Axalphorn, bis zum Tschingel. Eine herrliche Arena.
Mein Ziel das Schwabhorn scheint allerdings nicht näher zukommen. Entscheid mich deshalb für eine Verkürzung der Tour. Nach einem Schlaufe über die Wandflue, Hübschenmatten (der Wendepunkt). ehe ich bergab über den Harzisboden zum Tuuchler ein dynamischer Pulverschnee Traum. Grandios dieser Run.
Nun kommt der gut zuerkennen Pfad durch die Felsen der nördlichen Falkenflue. Ausstreichend schneebedeckt und teilweise mit Drahtseil gesichert. Erst kurz vor der Strasse, im untersten Teil des Plangäugraben wird es ruppig. Schnalle die Schneeschuhe auf den Rucksack und steige durch den steinigen Wald auf die die Strasse ab. Hier ist der Schnee Geschichte. Gehe gemütlich durch die Ebene von Giessbächen über Spiss zur Bramisegg. Habe ich etwas Zeit bis mein Bus nach Brienz fährt. Das heimelige Restaurant mit der einmaligen Sicht über das Grandhotel Giessbach, den Brienzersee und die Harder-/Brienzer Rothornkette kommt mir zu Hilfe. Geniesse einen Tee mit feinem Kuchen bevor ich ins Tal gefahren werde.

Fazit: Sehr schöne, abgelegene Alp Landschaft nördlich des Fulhorn. Mit mehr Vertrautheit und einem optimierten Zustieg wiederhole ich die Tour (mit Gipfelziel) bald einmal.

 

Gesamtstrecke: 17542 m
Maximale Höhe: 2087 m
Gesamtanstieg: 1343 m
Gesamtabstieg: -1346 m
Gesamtzeit: 05:58:45
Download file: 2020-02-20-Axalp-Harzisboden.gpx

Molare – Alpe Stou – Punta di Stou – Pizzo Molare – Arbion – Sasso Bianco

Die Wettervorhersage für den Süden ist gut, die Lawinengefahr mässig (Stufe 2).
Starte hoch über Faido in Molare mit Morgensonne. Der Alpweg nach Riell Scür ist ab dem Dorfrand schneebedeckt. Die Hänge sind aper. Gehe bis Narbiom dann durch Waldlichtungen zu den Hütten von Stou di Sotto Nun bin ich über der Baumgrenze und sehe mein Ziel den Pizzo Molare – mächtig auf gebaut. Die Cumasne vor der Bergkette ist unterschiedlich steil. Mein Kurs ist so gewählt das ich nur kurz über 30° steigen muss.
Oben dann die nächste Stufe. Bis zur Punta di Stou wird es immer stotziger. Im oberen Bereich bis 40° Zum Glück ist die Ostseite der Rinne ausgeblasen der Schnee ist griffig.
Ups so habe ich die Landschaft  auf Arbion bis zum Pizzo Molare auf der Karte nicht gelesen. Entweder muss ich dem Grat entlang dann runter oder etwas südlich direkt herunter zum Sattel unter dem Pizzo Molare. Ich dachte es sei mehr oder weniger flach…
Gehe oben durch. Von weitem sieht der Aufstieg zum Pizzo Molare arg aus. Aus der Nähe etwas mässiger. Montiert trotzdem Steigeisen,  deponiere mein Gepäck und die Schneeschuhe auf dem Sattel.
So steige direkt ich leicht zum Gipfel. Das Kreuz ist fast ganz mit Schnee bedeckt. Kann problemlos auf die Spitze steigen. Die Wächten sind mächtig, die Aussichten prächtig.
Der Rückweg. Gehe herunter zum Gepäckdepot. Ab hier wieder mit Schneeschuhen zum östlichen Rand der Alp Arbion bis zu Punkt 2214. Weiter dem Grat der Sasso Bianco entlang Richtung Punta di Stou. Eigentlich wollte ich hoch bis über Cari gehen. Bin die Route vor vier Jahren mit Schneeschuhen gewandert. Aber ich habe genug und will den schönen Aufstiegshang bergab geniessen. Den oberen Teil gehe ich wieder mit Steigeisen das scheint mir vernünftig.
Nach vierzig Höhenmeter wechselte ich dann definitiv auf die Schneeschuhe. Nutze die mit Pulverschnee gefüllten Mulden für einen rasanten Abstieg über die Cumasne.
Auf dem Bänkli bei der Alphütte Stou di Sotto, geniesse ich die Sonne. Nun noch durch den Wald via Madarloi auf den Alpweg bei – Riell Scür. Zehn Minuten bevor mein Bus nach Faido fährt bin ich in Molare. Gerade genug Zeit um mein Material zu verstauen.

Fazit: Viel Sonne, abwechslungsreiche Landschaft. Sehr Ruhig. Selten ältere Spuren,  auch heute keine Tourengänger gesehen.

Gesamtstrecke: 12294 m
Maximale Höhe: 2556 m
Gesamtanstieg: 1484 m
Gesamtabstieg: -1485 m
Gesamtzeit: 05:31:31
Download file: 2020-02-18-Faido-Pizzo_Molare.gpx

Bernina Diavolezza – Val da Fain – Vidvart la Stretta – Piz dals Lejs – Muot Arduond – Passcul d’Avuost – Val Torta – Punt da Curtinatsch

Schön Wetter – ganz im Süden sagt MetoSchweiz. In Chur fällt Schnee. Die Landschaft vom Domleschg bis ins Albulatal sieht aus wie im richtigen Winter. Im Val Bever dann die ersten Sonnenstrahlen.
Fahre bequem von Chur nach Bernina Diavolezza. Fünfzig Meter nach der Station wandere ich im schönsten Neuschnee Richtung Alp Bernina. Die Sonne scheint und… es bläst ein scharfer Wind von Norden über den Pass. Zum Glück lässt dieser nach sobald ich das Val da Fain erreiche.
Spurlos, sanft steigend folge ich dem tief eingeschnittenen Ova da la Val da Fain. Nach einer guten Stunde bin ich auf der Alp Stretta.
Nun beginnt der Aufstieg. Erst in der Sonne dann im Schatten Richtung Sattel zwischen Muot Arduond und Piz Minor. Je höher ich komme je stärker meldet sich die steife Bise zurück. Die folgende Ebene ist Wind geformt und stark zerklüftete. Ich orientiere mich an der riesigen Wächte die sich über den Giandas Minor  gebildet hat und zum Gipfel des Piz dals Lejs hoch zieht. Ohne Schaufel ist das Hindernisse nur in der Mitte begehbar.
Der Grat zum Gipfel ist eindrücklich. Komme ich da hoch? Ja – die Schneedecke ist griffig und noch wichtiger stabil. Nur auf der Westseite löst sich ab und zu eine grössere Schneescholle – also eher östlich der Kante abstehen. Die Schlüsselstelle ist nur kurz. Vom Gipfel sieht man in alle Himmelsrichtungen; dominant Piz BerninaPiz Palü, ganz nah der Piz Lagalb. Und natürlich der leicht höhere Nachbar Piz Minor. Von Norden fliessen immer wieder Nebelfetzen die über die Gebirgskämme beim Piz Stretta.
Gehe noch bis zum italienischen Grenzstein herunter und mache mich dann auf den Rückweg. Nun habe ich den Wind von vorne. Muss mich voll einpacken Windjacke mit voll zugezogener Kapuze, Gesichtstuch bis unter die Augen und die Mütze bis knapp über die Augen diese schützten meine Korrekturbrille. Handschuhe mit übergezogenen Socken und zwei dicke Pullover.
So eingepackt komme ich gut den steilen Grat herunter. Dann durch die wilde Ebene und noch einen Abstecher zum Muot Arduond. Den Piz Minor schenke ich mir heute. Ich komme wieder. Der Abstieg ins Heutal ist optimal finde die mit Schnee voll gewehten Rinnen. Quere bald nach Westen zu Punkt 2582 und Punkt 2523. Hier an der Sonne kann ich abrüsten. Mütze, Handschuhe, und Pullover ohne Jacke, das reicht nun. Den der Wind kommt nicht ins Val da Fain hinein.
Gut vier Kilometer lang ist mein Weg bis zur Punt da Curtinatsch noch. Für ein Tee am Ziel reicht es nicht. Aber im Panorama Express nach Chur sitze ich dann im Restaurant.

Fazit: Einsam, wie unberührt, schöne Landschaft oft mit Aussicht auf die Bernina Gruppe. Sibirischer Wind auf den Höhen

Habkern – Blossmoos – Grüenebergpass – Traubach – Troge – Chrinde – Hohgant West – Wimmisgütsch – Widderfeld

Traumwetter, mit viel Neuschnee im Berner Oberland.

Starte in Habkern. Erst 10 Minuten auf Asphalt bis kurz vor dem Blossmoos dann beginnt der Spass. Die Sonne wärmt die Luft und die Spur zum Grüenebergpass ist wie puderweich. Vom Pass geht es Richtung Traubach/Troge – das ist Schneeschuhgelände wie aus dem Bilderbuch. Offener Nadelwald, sanft gewellt ab und zu Sicht zu den grössten Bernern. Bei froh das ich ein Spur habe. Zwei Läufer haben eine gute Line durch den gut 30 hohen  Pulverschnee gezogen. Die Sonne brennt der Schweiss strömt in Massen. Ich erreiche den Grat über der Chrinde. Von hier hat man Sicht in die Weite des Mittellandes zum Jura.  Über eine kurz ausgesetzte Wächte erreiche ich den Gipfelaufbau des Hohgant West. Der schneearmen Rücken zum Wimmisgütsch schnell erklommen. Herrliche Aussicht – ringsum. Pause – erholen – geniessen.

Dann weiter zum Gipfel des Widderfeldes (2069 m). Von unten steigt eine Schneeschuhläuferinnen zum Gipfel – sie kommt vom der Steinigi Matte. Ambitioniert… Ich habe heute die Kraft zum queren nach Osten nicht. Gehe zurück nach Westen der Ausstiegspur folgend. Traversiere von Punkt 1869 untern dem Troghorn/Arnigrat dann bergab zur Grüenebergpassstrasse.

Zügig am Trogemoos vorbei, durchs Blossmoos  auf der aperen Strasse  nach Habkern. Hier habe ich gut eine halbe Stunde Zeit für ein Tee im Alpenblick bevor der Bus nach Interlaken West fährt.

Fazit: Wetter, Neuschnee, Landschaft vom feinsten. So macht  Schneeschuhlaufen Spass.

Gesamtstrecke: 16313 m
Maximale Höhe: 2047 m
Gesamtanstieg: 1078 m
Gesamtabstieg: -1078 m
Gesamtzeit: 05:07:22
Download file: 2020-02-07_Hohgant.gpx