Archiv für den Monat: Dezember 2020

Safiental – Turra – Sand – Bodaälpli – Rabiusa – Laubliger – Strätscherhora – Zwüschet da Hora – Tomülgrat – Älpli – Alp Falätscha – Turrahus

Heute geniesse ich den Schnee im abgelegen Safiental.

Gleich neben der Bushaltestelle in Turra kann ich die Schneeschuhe montieren. Gehe auf dem Winterwanderweg durch den anschaulichen Auenwald Sand in der Talebene.  Der Wald gefällt mir, besonders im Winter wenn die Sonne den ganzen Tag hinter den Berg bleibt und die Bäume total in Raureif gehüllt sind.
Der Winterwanderweg ist bis weit ins Tal hinein gewalzt.  gibt es eine Schneeschuhspur – in eine seltsame Richtungen. Aha – die führt zum Wasserfall, dort sind Eiskletterer am Werk. Ich gehe einen Bogen nach Westen über das Bodaälpli zur Rabiusa.  Spurlos auf griffigem, gut tragendem Schnee, steil bergauf zur Laubliger Hütte. Weiter schreite ich höhehaltend Richtung Rossboda. Auf einer nordwestlich ausgerichteten pickenharten Schneewächte, die sich an einem Graben entlang aufgebaut hat, gelange ich über die Grossalp, zügig immer höher. Die Sonne schaut seit 11:00 Uhr über das Gelbhorn. Es ist windstill, um 0° warm und wolkenlos – optimal Winterwanderwetter. Erreiche etwas ausser Atem den Gipfel des Strätscherhora.

Pause, Essen, Trinken, Aussicht bewundern. Bruschghorn, Gelbhorn, und die Grauhörner vis-a-vis zeigen sich in schönsten Morgenlicht.
Sehe weit und breit keine Menschenseele, keine Schneesportspuren, es ist sehr ruhig hier oben am Tomülpass, nicht einmal der Wissasteihora wird heute begangen.

Weiter erst kurz  bergab nach Zwüschet da Hora, dann leicht steigend zum südwestlichen Ende des Tomülgrat. Bin begeistert vom guten Schnee komme Problemlos ohne Gefahr zu Punkt 2748.

Bombastische Aussicht die wolkenlose Bündnerbergwelt rundum im besten Licht.

Gehe über den Tomülgrat nach Norden und geniesse dabei die schönen Schneewächten und die Abwechslung der Felsformationen im Gratverlauf. Vier Schlüsselstellen sind zu meistern. Die Ersten  nördlich von Punkt 2765 überklettere ich ohne Schneeschuh im trockenen Fels. Die zweit bei Punkt 2733,  dritte bei Punkt 2738 und die Nase südlich von Punkt 2688 umgehe ich östlich in den Flanken. Letztere grosszügig.

Der Abstieg: Habe mir eine Route via der Aufstiegsroute zum Piz Tomül gezeichnet. Entscheide mich aber für eine direkter Variante. Der Grund: Schnee ist nördlich in fallenden Rinnen weich wie Puder auf den Kuppen pickelhart. Übers Älpli am Tomülpass  erreiche ich eine lange Fallline die mich bequem 250 Höhenmeter tiefer bringt. Der Ausstieg ist trickreich. Plötzlich stehe ich über einer tiefen, mit Schnee geschwängerte Runse. Die Lösung ist 10 Meter hoch steigen und in den Graben absteigen und auf der anderen Seite etwas sanfter hoch. So und nun stehe ich auf einer Art Moräne. Finde eine Stelle zum absteigen. Es folgt ein gut zugeschneites Blocksteinfeld das ich problemlos überquere. Geschafft ich erreiche die Alpstrasse über die Alp Falätscha. Der Schluss. Immer mehr Harstschnee ab und zu Pulverschnee Mulden. So gelange ich zufrieden nach Turrahus.

Anmerkung: Die Schneeverhältnisse waren sehr gut (SLF Gefahrenstufe 2 – im hinter Safiental eher tiefer, nach meiner Einsätzung). Teile der Route sind bei höheren Gefahrenstufen (SLF Lawinenbulletin) und/oder mehr Schnee nicht zu empfehlen.

Fazit: Das Safiental ist ruhig – sehr ruhig. Der Tomülgrat ist ein herrliches Schneeschuhtourenziel.

Gesamtstrecke: 15217 m
Maximale Höhe: 2752 m
Gesamtanstieg: 1193 m
Gesamtabstieg: -1193 m
Gesamtzeit: 05:02:36
Download file: 2020-12-18-Safien-Tomulgrat.gpx

Thyon – Les Cretes de Thyon – Mont Carre – Mont Rouge – Mont Coille – La Grand-Tsa – La Tsermetta – La Combire – Thyon – Les Collons – Trabanta


Die Sonne scheint. Der Bus fährt mich bequem auf 2000 Meter hoch nach Thyon 2000.
Die Skistation kommt seltsam daher – irgendwie sehr französisch.

Einige Skitourenläufer sind unterwegs. So weiss ich wo es lang geht im Wirrwarr der Pisten. Die ersten drei Sportler hole ich schnell ein. Der letzte ist ein Athlet (dünne Kleider, leichte Stiefel, schmale Skier, kein Gepäck) aber auch den schaffe ich vor dem Ende der Piste auf Les Cretes de Thyon.
Nach der Bergstation L’Ethérolla wird es ruhiger, ich folge dem Grat – sehr schön. Punkt 2453 bietet eine erste Übersicht auf das kommende  Kurz bergab zu Punkt 2401. Der Schnee ist gut und liegt nicht so hoch wie erwartet. Deshalb habe ich reichlich Zeit für meine Runde. Steige auf dem Wächtenkamm zum Mont Carre auf. Herrlich weiter auf dem Verbindungsgrat zum  Mont Rouge. Pause und das Panorama geniesse.

Ab hier kann man weiter gehen direkt oder über die Alp La Meina oder La Grand-Tsa auf den  Mont Loere und Le Crepon Blanc das Skigebiet in dem Gebiet ist zur Zeit geschlossen.
Ich gehe zurück in einer Schlaufe über die flache Alpen von La Grand-Tsa. Auf jungfräulicher Schneedecke zum Mont Coille mit Tiefblick ins Val d’Heremence bis zum Lac-des-Dix. Der Wendepunkt, gehe in einem Bogen  über La Grand-Tsa noch einmal auf den Mont Carre. Weiter auf dem Grat bis La Tsermetta Von hier geht es auf der geschlossen Piste bergab. Und zurück auf dem Winterwanderweg durch den offen Wald von La Combire nach Thyon.
Gehe mit den letzten Sonnenstrahlen auf Pulverschneehängen  nach Les Collons. An der Talstation Trabanta reicht es noch für ein The mit leckerem Tarte Tatin bis mich der Bus nach Sion fährt

Fazit: Eine Gegend die ich bisher nicht kannte. Aussichtreiche Gratwanderung auf tollen Schneewächten. Bilderbuchhaft die Schneeschuhrunde über La Grand-Tsa.  

Gesamtstrecke: 14519 m
Maximale Höhe: 2471 m
Gesamtanstieg: 799 m
Gesamtabstieg: -1094 m
Gesamtzeit: 04:20:42
Download file: 2020-12-16-Thyon.gpx

Arosa – Prätschli – Prätsch – Scheidegg – Maraner Hauptji – Maran

Ein Zwischenhoch beschert uns heute verbreitet einen wolkenlosen Himmel. In Arosa liegt ein Meter feinster Pulverschnee.

Wir starten in Prätchli, der Winterwanderweg nach Prätsch ist gepflügt und gewalzt. So gelangen wir gemütlich ohne Anstrengung durch die Traumhafte jungfräuliche  Winterlandschaft. Auf der ganzen nördlichen Churer Alp keine Skispuren, dass ist eine Seltenheit. Am Rot Tritt mache wir Pause – nicht zu lange denn trotz purem Sonnenschein ist die Luft kalt.
Ab hier ist spuren angesagt – eine Effort bei der Masse Schnee. Von der Scheidegg gehen wir ein Stück flach Richtung Ochsenalp. Es wir mir zu streng und meine Frau ist eh nicht so fit wie ich – also zurück. Von der Scheidegg nutze ich eine verschneite Schneeschuhspur zum Maraner Hauptji. Das Spuren ist etwas leichter das Gehen aber immer noch Kräfteraubend.

Herrliche Aussicht vom Gipfel über die in Weisgehüllte Maraner Alpen, das Schanfigg, und zur Davoser Weissfluh. Der Abstieg zum Under Sandboda ist ein Traum. Einfach dynamisch mit grossen Schritten in  die weise Pracht stützen.  Von hier machen wir einen Abstecher ,einer alten Spur nach Büela. Und weiter neben der Langlaufpiste durch den steilen Wald  von Gadastatt. Zum Schluss dem Golfplatz entlang nach Maran. Der Ortsbus bringt uns bequem zum Bahnhof Arosa, hier nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen für eine Spaziergang um den zu gefroren Obersee. Sogar einen Glühwein können wir uns ergattern und auf einer Parkbank mit einem mitgebrachten Christstollen geniessen.

Fazit: Traumhaftes Winterwetter in und um Arosa ohne Trubel.  

Gesamtstrecke: 8598 m
Maximale Höhe: 2141 m
Gesamtanstieg: 359 m
Gesamtabstieg: -397 m
Gesamtzeit: 03:00:02
Download file: 2020-12-10-Arosa.gpx