Archiv für den Monat: Oktober 2019

Sunnbüel – Gällihore – Uschenegrat – Wyssi Flue – Schwarzgrätli – Schwarenbach – Spittelmatte – Sunnbüel – Kandersteg

Gut das die Wetterprognosen selten stimmen. Am Sonntag war für heute Regen vorhergesagt. Falsch! Schnee in der Nacht und wolkenlos ab Sonnenaufgang ist die Realität.
Der Schnee liegt bis auf 1800 Meter Höhe um Kandersteg.
Beginne auf dem Sunnbüel und gehe zum Gällihore. Der Weg ist schneebedeckt, zum Glück breit gebaut. Er zickzackt moderat steigend durch die steilen Flanken zum Nordgrat.
Im Schatten ist der Schnee gefroren. Der Pfad  zum Gipfel des Gällihore ist erkennbar unter der Schneedecke und unproblematisch zu gehen. Geniesse das super klare Wetter.

Steige wieder auf den Weg am Nordgrat herunter. Von hier wandere ich dem Uschenegrat entlang. Immer schön auf dem zugeschneiten Wanderweg. Langsam steigend. Gegen den auffrischenden Wind. 500 Meter nach Punkt 2202 frage ich mich: Wie weiter, der Hang (über 45°) vor mir scheint heikel. Aber alles löst sich in Wohlgefallen auf. Ein abgesetztes Band führt mich quer durch den Steilhang. Dann eine Steilstufe direkt hoch auf den Grat. Nun über den Rücken zum Sattel vor dem Aufstieg zur Wyssi Flue. Dieser ist steil und mit viel Treibschnee aufgefüllt. Der Wanderweg ist schwer erkennbar. Zum Glück ist der Grat hier breit und nur nach hinten abschüssig. Vor dem Gipfel ist sogar eine Treppe installiert.
Oben – wie schon den ganzen Tag ungetrübte Sicht. Grossartig. Altels / Balmhorn, RinderhornFelshore  sind zum Greifen nah. Über die Gemmi sieht das Weisshorn. Nach Westen lug das Tschingellochtighore über den Entschligegrat. Östlich vom Gällihore erheben sich Jägertosse, Fisistock und das Doldenhorn über dem schattigen Gasteretal.

Grösser

Mein Plan weiter  zum Chindbettipass oder zum Roten Totz gebe ich auf. Ich habe genug Schnee gespurt und gehe vom Schwarzgrätli  durch die Tschalmeten bergab nach Schwarenbach. Hier hat die Sonne gewirkt, der Schnee ist nun Pflotsch. Der Pfad schmierig. Erhöhte Vorsicht ist deshalb notwendig im plus 35° steilen oberen Teil des Abstieges. Plötzlich sehe ich eine Herde Steinböcke, 25-30 Stück. Alles dabei von den alten Böcken bis zu den jungen Geissen. Mein Problem ist jetzt das die Tiere über mir sind und mein Weg im Zickzack darunter verläuft. Augen zu und durch – die Herde ist stehen geblieben und beobachte wie ich hastig absteige. Tea Time im Hotel Schwarenbach.

Die Waldgrenze reicht bis zum Hotel. Mein Weg über die Spittelmatte zur Bergstation Sunnbüel ist geziert von buntem Bergwald. Die Kontraste haben mit der sinkenden Sonne noch zugelegt. Ein herrlicher Schluss der Wanderung.

Fazit: Viel Sonne, Wind und Schnee. Ein phantastischer, entschleunigter Ausflug Dank den winterlichen Verhältnissen. 

Gesamtstrecke: 13253 m
Maximale Höhe: 2452 m
Gesamtanstieg: 955 m
Gesamtabstieg: -954 m
Gesamtzeit: 04:47:20
Download file: 2019-10-16_Sunnbuel_WyssiFlue.gpx

Nussaus – Alp Cavel – Fuorcla da Cavel – Piz Cugn – Hireli – Piz Gren – Schwarzhorn – Il Bass – Schiarls – Lappi – Um Su – Alp Lumbrein – Lumbrein 

Von Nussaus auf einem Karrweg bis an die Waldgrenze. Ein Pfad führt mich bequem zur Alp Cavel. Der Weg zur Igl Um – Hütte ist eine leide Sache. Solche Werke sollten geächtet werden. Nach der Hütte wird es bald flacher. Lag Grond – vier bis zehn (je nach Definition) kleine Seen sind hier in die kargen Weiden eingebettet. Genussvoll quere ich die Ebene und steige zur Fuorcla da Cavel auf. Nicht der Piz Cavel ist mein Ziel. Ich gehe nach Norden zum Piz Cugn.

Der Grat zur Senke bei Punkt 2619 wird immer schmaler und ich muss zwei sperrige Felsrippen umgehen. Merke dass ich heute nicht voll fit bin. Vor allem der Aufstieg zum Hireli kostet mich Kraft. Schaffe es und geniesse die Sicht ins Val Gronda. Richtung Greina zieht Nebel vom Süden über die Berge. Der Piz Terri ist mit einer Wolke-Fahne dekoriert.
Ich gehe den gekerbten Grat zum Schwarzhorn, das von Westen gesehen seinen Namen rechtfertigt. Im vergleich zur Ansicht aus Süden. Die erste Scharte umgehe ich etwas südlich, dabei brauche ich die Hände.  Der restliche Weg zum Schwarzhorn / Piz Gren ist gut gehbar.

Mein ständiger Begleiter heute ist der Wind. böig und kalt ist der Föhn auf dieser Höhe.  Ziehe die Windjacke – mit Kapuze – an und gehe nach Osten weiter dem Grat entlang. Unzählige Zacken sind zu erobern. Einer ist sogar mit einer Kette entschärft. Nicht wirklich an der ärgsten Stelle… des Grates. Die Schwierigkeiten wechseln nun vom Gelände zu meiner Kondition. Die Beine werden schwer ich kämpfe mich ein letztes Mal bergauf von Il Bass zum Schiarls aka Lappi. Tolle Sicht ins obere Val Gronda mit Piz Val GrondaSchafkopf und dem Tödi in der Ferne. Ab hier geht es Bergab. Oben mühsam über ausgedehnt Erosionshügelchen-Felder (wie nennt man die richtig?) Dann immer steiler Richtung Lumbrein. Erst ist der Weg erkennbar. Unten dann nur noch einzelne Markierung, ein Wanderweg oder ein Pfad sind zu erraten. Bei Mulin treffe ich auf die Zivilisation. Kurz auf der Strasse ins Dorfzentrum von Lumbrein  und Minuten später sitze ich im Bus nach Ilanz.

Fazit: Ein langes Tal das Val Miedra. Mit noch längerem Grat der Fuorcla da Cavel zum Um Su . Schön und streng. Heute stürmisch mit Sonne pur. Einsam wie erwartet. 

Gesamtstrecke: 22384 m
Maximale Höhe: 2860 m
Gesamtanstieg: 1783 m
Gesamtabstieg: -1830 m
Gesamtzeit: 07:15:59
Download file: 2019-10-14_PizGren.gpx

Mürren – Obri Brich – Schilttal – Spilboden – Bryndli – Sefiritta – Sefina – Rotstockhütte – Hundshubel – Sefinafurgga – Punkt 2626 – Augstchrummi – Trogegg – Gamchibalm – Uf der Moräne – Gamchigletscher – Oberloch – Bundläger – Bundalp – Dünde – Griesalp 

Mürren am Morgen liegt lange im Schatten. Mütze, Handschuhe, Jacke und zügig gehen ist abgesagt. Erst durchs Dorf dann auf Asphalt bis Obri Brich. Hier beginnt ein schmaler Pfad der mich ins Schilttal und auf den Spilboden führt. Nun geht es heftig  bergauf Richtung Bryndli. Ab 2000 Meter Höhe  auf dem flachen Wanderweg in den zünftigen Südhängen der Sefiritta bis zur Rotstockhütte. Die Route zur Sefinafurgga steigt über mehrere Stufen am Hundshubel vorbei immer tiefer ins Tal.

160 Höhenmeter unter dem Pass geht es in den Schnee. Der Aufstieg liegt im Schatten und ist vereist und schneebedeckt. Ich montiere die Steigeisen und komme so bequem in direkter Linie zum Grat. Hier wird gebaut. Was erkenne ich nicht. Wahrscheinlich eine Holztreppe östlich und westlichen des Überganges. Ich steige südlich der Sefinafurgga höher auf 2700 Meter Höhe und komme so über eine Felsrippe. Der Ausgang für die Querung des  Schneehanges zum Übergang bei Punkt 2626. Dreissig Zentimeter harter Triebschnee und teilweise über 35° Hangneigung, ideal mit meiner Ausrüstung.

Von Punkt 2626 gehe ich weiter Richtung Gespaltenhornhütte. Erst Zickzack durch den Abhang zu einer Felsstufe die mit einer Leiter gemeistert wird. Meine Tour führt jetzt unter den bedrohlichen Wänden der Bütlasse durch. Ein nächster vereister Felssaufschwung bringt mich ins Gamchital an die Sonne. Der Weg verläuft kurz ziemlich ausgesetzt um dann moderater durch Geröllhalden den Hüttenweg zu treffen.
Ich mache wie immer ein Bogen um die SAC Hütte und gehe direkt auf die Moräne. Nur kurz – mein Weg zur Bundalp quert nun die Gletscherzunge des Gamchigletschers und die sehr tiefe Schlucht des Gronernbaches. Eindrücklich.

Auf der Westseite gilt es jetzt erst die rutschenden und danach die überwachsen Moränen zu erklimmen. Der Gegenaufstieg kostet Kraft. Nach einer flachen Kuppe und einem kurzen Abstieg ins Oberloch folgt der letzte Hammer 80 Höhenmeter auf die Weiden der Bundalp.
Die Alpstrasse kommt in Sicht. Ich folge dieser bis zur Abzweigung nach Dünde. Die Verbindung ist ein Grasweg. Auch diese Alp ist verkehrstechnisch voll erschlossen. Bis zur Griesalp nutze ich mal die Strasse, mal den alten Weg. Auf der Griesalp habe ich noch Zeit für ein Most und ein Dessert bevor mich das Postauto die steilsten Postautostrasse der Schweiz hinunter nach Reichenbach bringt.

Fazit: Abwechslungsreiche Tour bis in schneebedeckte Höhen. In  Sichtweite von Wetterhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau, Schilthorn, Gespaltenhorn, Blümlisalp, Ärmighorn und dem Niesen. Aus fotografischer Sucht sollte man die Tour umgekehrt gehen um die Highlights immer vor sich zu sehen.

Gesamtstrecke: 21573 m
Maximale Höhe: 2670 m
Gesamtanstieg: 1430 m
Gesamtabstieg: -1665 m
Gesamtzeit: 05:47:31
Download file: 2019-10-11_Sefinafurgga.gpx

 

Biasca – Chiesa di San Carlo Borromeo – Chiesa dei Santi Pietro e Paolo – Kreuzweg – Santa Petronilla – Motta – Aldirei – Monte Robart – Motta Bella – Monte Robart – Reisc – Tecett – Piotela – Cömbra – Santa Maria del Castello – Pozzone di Osogna –  Oratoria San Rocco – Osogna

Start in Biasca. Bis zur Kirche San Carlo Borromeo der Bahn entlang. Aufstieg zur Chiesa dei Santi Pietro e Paolo. Den  Kreuzweg entlang zur Brücke, Wasserfall und Kappel Santa Petronilla.

Ab hier ist der Weg Richtung Albat rauer aber gepflegt. Er windet sich durch steile Ziegenweiden und quert in den Bändern von Motta. Ich passiere die Seilbahn bei Aldirei. Kurz danach geht es Zickzack hoch. Auf 820 Meter über Meer ist in paar Meter neben dem Weg an einem Felsen eine blaue Markierung RIPARI  FSS. Der Pfad ist nun ungepflegt und teilweise schwer zu erkennen. Ich orientiere mich an Felsen die aus dem Gras/Farn ragen und eine Reihe bilden. Ab und zu ist eine blaue Markierung oder Steinmännchen vorhanden. Das Gelände ist meist steil die Spur steigt nur moderat. Im Zweifel halte ich die Höhe.
Die Ruine Motta Bella bildet den geographischen Höhepunkt meiner Wanderung. Etwas weiter ist die Abzweigung nach Piotela ist leicht zu verpassen. Ich gehe hier zu weit. Bei den ersten Sicherungsseilen unter dem Aussichtspunkt auf 780 Meter  Höhe werde ich skeptisch. Ich bin zu tief und muss zurück. Der Übergang in den Graben östlich hoch über Giüstizzia  ist nicht markiert und der Pfad überwachsen. Hinter einem Felsblock ist die Route dann klar erkennbar die Passage des Baches problemlos. Auf der Südseite ist der Weg gepflegt und gemäht. Das Trinkwasser für Reisc/Tecett /Piotela kommt von hier. Der Weiler ist mit einer Transportbahn erschlossen und gut im Schuss. Die Aussicht vom Kreuz ist herrlich. Die Sonne brennt nun richtig. Zeit zum Sonnenbaden.

Jetzt geht es runter, gut gebaut windet sich der Pfad um die Felsbänder. Bis zum Weiler Cömbra hier wird gearbeitet – Holz sägen. Weiter bis zur Kappelle Santa Maria del Castello über dem Dorf Osogna. Zuletzt durch Reben auf den  alten Dorfplatz. Von hier mache ich einen Abstecher zum Pozzone di Osogna den ich schon von der Kapelle gesehen habe. Ein herrlicher grosser Pool – glasklar.

Habe etwas Zeit bis mein Bus fährt und mache noch einen Dorfrundgang. Oratoria San Rocco, die moderne Dorfschule und einzelne Häuser sind fotogen.

Fazit: Die Wanderung ist in der Mitte etwas für Fährtensucher, zum wandern eher öde –  wären am Anfang und am Ende nicht die geistlichen Kulturgüter und die spektakulären Wasserfälle. 

Gesamtstrecke: 11547 m
Maximale Höhe: 918 m
Gesamtanstieg: 1095 m
Gesamtabstieg: -1116 m
Gesamtzeit: 04:05:44
Download file: 2019-10-10_Biasca.gpx

Grütschalp – Allmendhubel – Schilthornhütte – Bietenlücke – Schwarzbrig / Bietenhorn – Soustal – Strychertal – Sousläger – Marcheggwald – Grütschalp

Der Nebel bleibt lange hängen,  ja er dehnt sich sogar aus. Ich bin deshalb mürrisch in Mürren.

Starte auf der Grütschalp gehe den Höhenweg zum Allmendhubel. Es liegt  Schnee. Der Weg ist aper. Das Lauterbrunnental heizt sich auf und erzeugt so viel Nebel aus der Feuchtigkeit von gestern. Beim Allmendhubel überlege ich kurz die Wanderung abzubrechen.

Nach einem Züni motiviere ich mich weiter zu gehen. Ich steige zügig zur Schilthornhütte auf. Bald bin ich über dem Nebel, der mir allerdings immer auf den Fersen ist. Immer höher bis zum Bietenlücke. Auf dem Grat zum Schwarzbrig / Bietenhorn liegt etwa 20cm Schnee optimal zum aufsteigen. Die Schlüsselstellen vor und nach dem Pass sowie am Grat sind mit Seilen versehen. Winzigerweise plastifiziert…. Am Gipfelkreuz des Schwarzbrig ergibt sich eine phantastische Rundsicht. Eiger, Mönch, Jungfrau,  Schilthorn, Schwalmere, Lobhörner, Faulhorn, Schwarzhoren, Wetterhorn und viele mehr.

Zum Absteigen montiere ich Steigeisen. Ideal – nur meine linke Hüfte findet die Stösse seien zu ruppig. Was soll’s ich geht sicher.  Von der Bietenlücke beobachte ich 4 Berggänger im Aufstieg aus dem Soustal. Der erste mit Händen und Füssen ohne Handschuhe am Spuren. Der nächst mit letzter Kraft trotz Stöcken, der dritte unauffällig motivierend. Weit unten ein Trailrunner mit System „zwei Schritte vor einer zurück rutschen“ er quält sich gewaltig immerhin nutzt er Stöcke und trägt Handschuhe.

Ich gehe in direkter Line zum Fuss des Steilhanges. Die Spur nimmt einen unlogischen Verlauf weit nach Westen. Den Grund erkennt man erst aus dem Tal. Es ist ein Felsband das etwa 750 Meter lang ist. Im Talgrund bietet sich eine geniale Perspektive  auf die Chilchflue. Den Weg über die Alp Oberberg kenne ich – deshalb gehe ich den wenig begangenen Weg durch das Strychertal zum Sousläger. Im unter Teil quer ich dabei einen schön überwachsen Felssturz.
Nun noch 30 Minuten durch den Marcheggwald zur Station  Grütschalp.

Fazit: Erstes Viertel mürrisch über Mürren. Der Rest ein Traum im Neuschnee.

Gesamtstrecke: 19114 m
Maximale Höhe: 2715 m
Gesamtanstieg: 1542 m
Gesamtabstieg: -1542 m
Gesamtzeit: 06:03:04
Download file: 2019-10-03_Schwarzbrig.gpx

Ofenpass – Süsom Give – Chaschlot – Valbella – Piz Vallatscha – Vallstscha d’Astras – Funtana da S-charl Zähne – Valbella – Pass dal Fuorn 

Val Nüglia – Hart an der Nationalpark – über Süsom Give

Direkt von der Passhöhe auf den Wanderweg. Den ganzen Tag treffe ich keinen Mensch. Nur zwei Jäger erspähe ich in der Ferne. Nicht direkt an der Nationalparkgrenze aber nah dran…

Erst gehe ich durch den aufgelockerten Arvenwald, dann durch die West- und Nordflanken der Munt da Bescha Richtung dem Pass vom Valbella zur Funtana da S-charl. Der Wanderweg ist hervorragend angelegt und gepflegt. Die Schmelzwasserrunsen werden elegant gequert. Die Vegetation ist heideartig, die Heidelbeerenstauden unreal Rot.

Vor der Passhöhe verlasse ich den Wanderweg und gehe auf direkter Linie zum Südwest Grat des Piz Vallatscha. Steil aber ohne Handarbeit gehbar. Auf dem Grat verläuft die Nationalparkgrenze. Gelbe Markierungen zeigen den exakten Verlauf. Der Grat ist erst 30- 30 Meter breit und regelmässig steigend aber bald wird der es ruppiger. Einige Felsblöcke umgehe ich leicht südlich. Der Krete ist nun öfter zerrissen und der Verlauf der Wasserscheide ist nur an den Markierungen der Nationalparkgrenze zu erkennen. Einen mächtigen Felsriegel um gehe ich auf der Parkseite. Die letzten Höhenmeter zum Gipfel kann man auf einer Felsrippe gehen die Hände müssen hier mithelfen. Der Vermeintliche Gipfel ist mit einem Skiverbotsschild verziert. Den eigentlichen Gipfel erreicht man über eine schmalen kantige Platte – erinnert etwas an den Altmann.Ringsum klare Sicht. Piz Nair, Val Nüglia, Piz Tavrü, Piz d’Astras, weiter im Süden den Urtirolaspitz, über das Val Müstair der Ortler, nach Südwesten die mir bekannten Piz Turettas und Piz Daint. Ganz im Westen die Bernina Gruppe.

Der Abstieg: Leider liegt zuwenig Schnee im Nordhang. Gehe deshalb über den Nordgrat. Dieser ist gefroren. Eine Stelle ist heikel, alles rutsch oder ist gefroren. Mit Händen, Füssen und Hosenboden schaffe ich das Hindernis und erreiche heil den Sattel bei Punkt 2890. Bis zu den letzten Resten eines Gletschers im oberen Vallstscha d’Astras ist es steil aber mit Hilfe von einem Wildwechsel gut zu meistern. Ich folge dem trockenen Graben, Wasser habe ich auf der ganzen Tour keines gesehen. Das Tal öffnet sich auf 2680 Meter mit einem sandigen Boden. Von hier quere ich Höhe haltend durch die Geröllhalden unter dem Piz Vallatscha. Ein Problem ist Wild über mir und das zweit die Schmelzwasserrinnen. Eine kann ich nur mit Mühe queren. Ich muss 30 Meter absteige bis ich eine gehbare Passage finde. Hier besser am Tal Ausgang bis etwa auf 2560m absteigen und auf der Sandmoräne hochsteigen – ist einfacher und sicherer.Oben am Grat weht Wind.

Hier im Kessel vom Vallstscha d’Astras ist es heiss ohne ein Lüftchen. Ziehe ein T-Shirt an und gehe direkt zu der Felszackenkette ohne Name hoch. Streng. Wandere auf den Zähnen diese sind real herausfordernder als die Karte glauben lässt. Nach gefühlten 20 Zacken stehe ich am Südrand der Kette. Ich steige zum Skilift Funtana da S-charl ab und überquere die Ebene auf dem Pass ins Valbella. Am Ende treffe ich auf den Wanderweg, einige Minuten später auf den Punkt wo ich heute Morgen den Weg verlassen habe.

Die Nordhänge werden nun von der Tiefstehenden Sonne ins beste Licht gerückt. Extrem die Farbe der Heidelbeerstauden. Auf den Ofenpass habe ich noch Zeit für ein Most und ein Nussgipfel bevor das Postauto nach Zernez vorfährt. 30 Wanderer die mit mir einsteigen bevorzugen wohl die andere Seite des Passes.

Fazit: Sehr abwechslungsreich Wanderung. Offener Bergwald, herbstliche Heide,  gelbe Grasshänge, Sicht in den Schweizer Nationalpark, langer Grat, leichtes Klettern, mächtig Geröllhalden, und schönes Wetter mit Weitsicht. 

Gesamtstrecke: 14670 m
Maximale Höhe: 2996 m
Gesamtanstieg: 1224 m
Gesamtabstieg: -1225 m
Gesamtzeit: 05:05:03
Download file: 2019-10-01_Offenpass-Vallatscha.gpx 2