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Grimselpass – Jostsee – Lengsee – Rundsee – Uelisee – Obersts Seewji – Telleregrat – Tellerlicke – Geschinerstock – Trütisee – Unnerestock – Gale – Löuwenstock – Birchwald – Münster VS

Das erste Mal auf dem Grimselpass – Von oben gesehen habe ich ihn schon…
Kurz nach dem Parkplatz kehrt Ruhe ein. Die Hauptdarsteller hier oben sind Asphalt gebunden. Wandere Richtung Münster mehr oder weniger auf der Neun-Seen-Route. Nach einem kurzen Aufstieg zur Chrizegge bietet sich ein tolles Panorama nach Osten über den Grimselpass mit dem Totsee. Lasse das Sidelhoren rechts liegen.  Wandere am Jostsee vorbei über den Todbode. Ab hier kenne ich den Weg – mit viel Schnee! Es folgt ein moderates auf und ab vorbei am Lengsee zum Rundsee und Uelisee. Hier bin ich im Winter höher gequert nämlich auf gut 2700 Meter. Heute nehme ich den Wanderweg auf 2600 Meter Höhe.
Auf dem Sattel  über dem Obersts See ziehe auf dem Grat zum Telleregrat hoch. Von hier bin ich im Winter auf den Uelistock gestiegen.
Die Sicht ins Oberaartal und zum Finsteraarhorn ist überwältigend. Folge nun dem Aargrat über Punkt 2849 zur Tellerelicke. Und weiter auf den Blockfelsgrat  zum Geschinerstock. Alles harmlose Gekraxel. Der Abstecher auf die Kantonsgrenze hat sich der Aussicht wegen ausgezahlt.
Begutachten den Grat zum Löffelhorn.(Machbar aber nicht heute. Zeitbedarf vom Grimselpass zum Ostgrat des Löffelhorn etwa 3 Stunden). Verlasse den Aargrat und steige zum Trützisee ab. Tief blau tritt er in Erscheinung. Gehe eine halbe Runde um den See und geniesse die unberührte Flora. Gehe vom See einen selten begangen Pfad zum Sattel zwischen Obere- und Unnerestock. Von Galegrat öffnet sich die Sicht zu den Galmihörnern  und dem Minstigergletscher.
Der Abstieg. Immer schön auf dem einmal schmalen, aber öfter breiten Grat. Am Löuwenestock gibt es zwei Möglichkeiten. Ost und West. Ich nehme die sanfter Variante Ost. Folge der Erosionskante auf einem steilen Schafpfad bis zur Waldgrenze des Birchwaldes. Hier wechsle ich auf den Schutzwaldweg und gehe zwei Kehren. Erholung für die Muskulatur und den Kopf. Hier im Föhrenwald ist es kühl, der Weg ist plan, das Gefälle sanft. Nach ein paar Minuten wechsle ich auf den Wanderweg. Dieser ist steiler als der Forstweg, aber super präpariert und geführt. Keine Steine, keine Wurzeln, sauber gemäht – sehr schön. Treffe so auf die Strasse nach Münster. Zum Schluss durch gemähte Wiesen ins beschauliche Dorf Münster.

Fazit: Erstaunlich Ruhig. Von Allem etwas: Panorama Wandern, Seen bestaunen, Gipfel stürmen, Blockfels klettern,  Gratwandern , Waldfrische geniessen alles bei bestem Wetter.

 

Gesamtstrecke: 19635 m
Maximale Höhe: 2842 m
Gesamtanstieg: 1057 m
Gesamtabstieg: -1856 m
Gesamtzeit: 05:59:02
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Gfellen – Brüdern – Vordergrund – Hängst – Schimberig – Loegg – Toregg – Tor – Chlusmättili – Lanzige – Wasserfallenegg – Fürstein – Rickhubel – Sewenegg – Glaubenberg – Langis

Die Biese drückt den Nebel in die Voralpen. In  Finsterwald hat plötzlich die Sonne den Vorrang. Starte in Gfellen  (das Postauto fährt neu weiter nach Langis). Der Wanderweg entlang der Grosse Entle ist schön angelegt ein paar Badeplätze sind so ideal erschlossen. Im Vordergrund (ja es gibt auch einen Hintergrund und sogar ein Untergründli) wird es ernsthaft.. Der sehr steil blau-weiss markierte Weg ist nur selten ausgesetzt. Wegen dem nassen Untergrund ist heute etwas Aufmerksamkeit gefragt. Von der Schimberig-Hütte steige ich der nördlichen Abbruchkante entlang zum Hängst. Der Nebel steigt und versteckt den Talboden unter sich. Die Sicht zu den frisch verschneiten Alpengipfel ist frei.

Gehe vom Hängst direkt zum Schimberig, die ausgesetzte Felsstufe dazwischen ist mit einem kurzen Seil gesichert, luftig ist es trotzdem…  Am Kreuz empfängt mich eine grosse Schaffherde und zwei Lamas.  Wanderer sind bisher keine zu sehen. Der Nebel hat sich an im Nordwesten bis knapp unter den Grat gehoben. Ich wollte in die Richtung absteigen und nach Entlebuch weiter wandern. Entscheide spontan via Fürstein zum Glaubenberg zu gehen.

Der Abstieg vom Schimberig ist nach Süden moderat. Auf der Loegg gerate ich kurz in den Nebel. Wandere auf einen breiten flachen Weg ins Tal hinein zur Toregg. Nun wieder in der Sonne. Zum Tor durch ein nasse Mulde.  Die Alphütte ist mit einer Strasse erschlossen die ich 700 Meter nutzte. Nach dem Chlusmättili überwinde ich auf einen guten Pfad die herrliche Landschaft unter der Wasserfallenegg. Eigentlich ein Armeeschiessplatz…

Der Aufstieg zum Fürstein scheint brutal. Er ist es! Oben sind einige Wanderer. Noch scheint die Sonne aber die Nebel steigen nun von allen Seiten immer höher. Na dann zügig dem Glaubenberg zu. Der Weg verläuft erst  an der Waldgrenze. Kleine Föhren und Heidekraut prägt die Landschaft. Der Pfad via Rickhubel  zur Sewenegg ist Mal nass, Mal in die Vegetation geschnitten. Nach dem Sewenegg zweigt ein Pfad vom Grat ab.  Keine gute Idee – zu nass. Gehe deshalb zum Hügel von Punkt 1746 bewachen mit  lichtem und vor allem trocken Föhrenwald. Hier haben die Kühe gute Wägli durch die Heidelbeerstauden gelegt. Gelange damit Problemlos mit sauberen Schuhen auf den Glaubenbergpass. Von hier marschiere ich in wenigen Minuten nach Langis. Erst auf flachem Weg durch eine Weide. Zuletzt auf dem Gehweg von der Truppenunterkunft zum Berghotel Langis.

Fazit: Mit dem Herbst in Form von Nebel im Rücken über die sonnigen Hügelketten des südöstlichen Entlebuchs auf den Glaubenberg.

 

Gesamtstrecke: 19126 m
Maximale Höhe: 2019 m
Gesamtanstieg: 1610 m
Gesamtabstieg: -1175 m
Gesamtzeit: 05:36:21
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Luggenböden – Beeriloch – Traggenboden – Langrain – Guli – Lauifurggla – Fulegg – Schnüerligrat – Rotrüfner – Ross-Chamm – Wanne – Färri – Näserina – Weisstannen

Ab ins Sarganserland, beginne an der Verzweigung  Luggenböden, Chilchwald/Cholschlag. Stiege durch offen moorigen Wald über die Luggenböden zur Geissegg. Der kartografisierte Pfad  vom Chilchwald zum Beeriloch ist in Natura nicht mehr erkennbar. Navigiere mit dem GPS auf dem mutmasslichen Weg.  Der Graben durch das Beeriloch ist stark aus gewaschen und entsprechend schwer passierbar. Eine Tierspur zeigt mir hier eine praktische Möglichkeit zum überqueren des trockenen Wildbachesbettes. Was auf der Karte aussah wie eine interessante Route, ist vor Ort ein Weidezaun. Und bei CH1903+ / LV95 – 2743560, 1210694 eine Weidewechsel durch einen Leg-Eschen bewachsenen, hundertfünfzig Meter langen Graben. Ohne Pflege dieses Weidewechsel wäre es sehr mühsam hier weiter zukommen.  Zwischen dem Cholschlag-Tal Mittelstaffel und dem Hüenerchopf wandere ich über den Traggenboden,  in grossem Bogen um das Chläui Hochsäss und über den Nordost Grat zum Langrain (2270m). Zweihundert Meter westlich vom Gipfel ziert eine skurrile, fotogene Felsformation den Weg zum Walachamm. Vom Sattel nördlich des Guli folge ich dem Kamm zum Gipfel. Leichter als im Winter mit Schneewächten… Einzelne Wolken ziehen auf, es kocht in den Tälern.
Ich gelange über die Lauifurggla zur Fulegg. Im steilen Aufstieg durch Felsbänder findet sich immer eine Stelle die ohne viel Handarbeit zu meistern ist. Der Verlauf des Grates vom Gipfel ist fast flach jedoch ab und zu ziemlich schmal.  Über Prudell überquere ich den Wanderweg der zur Oxni führt. Steige auf dem Rücken zu Punkt 2454 auf.  Nun beginnt der Schnüerligrat die Verbindung zum Rotrüfner. Der Grat ist mal weit, mal eng, mit Felsstufen und Scharten aufgebaut. Zweimal  umgehe ich Abbrüche in den Flanken, von Süden (bergauf) hätte ich diese Stufen erklettern können. Die Senke vor, und der Aufstieg auf den Rotrüfner scheint schwer. Bei Punkt 2431 löst sich das ganze in Wohlgefallen auf.  Zur Senke verläuft der Grat zahm und der Aufstieg ist auf einer gut gehbaren Spur durch die Fels leicht zu meistern. Tolle Sicht vom Gipfel über das Weisstannental zur Piz Sardona, Piz Segnas, Ringelspitz und den Grauen Hörner mit dem Pizol.
Der Abstieg: Der Rotrüfner ist ein Doppelgipfel erst nach Punkt 2456 geht es bergab entlang dem Ross-Chamm. Umgehe den Gipfelabschwung östlich und stelle fest westlich wäre es besser. Folge dem kurz bewachsenen Kamm bis über  dem Lauiberg. Steige nun in die  Werplangg. Immer schön an der Grenze zu den Leg-Eschen. Bei CH1903+ / LV95 – 2741531, 1206660 treffe ich auf den undurchdringlichen Eschenbusch zum Glück führt ein Pfad der für die Kühe ausgeholzt wurde durch die Stauden.
Am Platz treffe ich auf den Säumerpfad zum Lauisäss. Der führt mich durch die Wanne, die Hütten über der Underlaui und Färri nach Näserina. Ein schöner Weg,  gut gepflegt. Von hier gibt es eine Route via Ober- und Unterstein ins Tal. Etwas verwildert sieht es aus von oben, deshalb nehme ich die Waldstrasse zum Chloster.
Zum Schluss folge ich dem neuen (auf meiner GPS Topokarte von 2010 ist er nicht eingezeichnet) Wanderweg der Seez entlang nach Weisstannen.

Schwierigkeit: T4 /I (UIAA) Fulegg und Schnüerligrat. Der Rest bis T3, teilweise unmarkiert  und Weglos.

Fazit: Luggenböden – Chilchwald – Geissegg – Beeriloch ist eine tolle Landschaft. Die Weideroute über dem Cholschlag ist nicht so interessant wie gedacht. Loschopf – Bremenchopf – Hüenerchopf  ist die richtige Wahl, die Line gefällt mit sehr gut. Neu für mich und empfehlenswert ist  Schnüerligrat – Rotrüfner – Ross-Chamm – Wanne – Färri.

Gesamtstrecke: 19878 m
Maximale Höhe: 2448 m
Gesamtanstieg: 1501 m
Gesamtabstieg: -1909 m
Gesamtzeit: 07:12:05
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Braunwald – Gumen – Erigsmatt – Brunalpelihöchi – Grüenen Blätz – Chli Pfannenstock – Pfannenstock – Stöllen – Chüebändli – Rätschtal – Bisisthal

Beginne heute über Braunwald am Gumen. Schönste Aussichten vom Start weg. Ortstock und Tödi zeigen sich im besten Morgenlicht. Vor Tünis sehe ich die letzten Wandrer für heute. Jetzt hoch zum Bützi und flach durch die Karstlandschaft weiter bis zur Erigsmatt. Ab hier geht es über die Schafweide Gletti, dann steil durch Karst auf die Brunalpelihöchi.

Auf dem Pass verlasse ich den Wanderweg und wandere auf der Wasserscheide am Grüenen Blätz vorbei nach Westen hoch zu Punkt 2320 östlich der Stöllen. Es wird richtig warm auf den Karstfelsen, diese strahlen reichlich die Wärme ab. Ich gehe Richtung dem Chli Pfannenstock. Kurz davor gilt es eine Stelle im Felsriegel zu finden die „wanderbar“ ist. Von  711’580/202’258 geht es zu meinem Erstaunen problemlos –  maximal I (UIAA). Geniesse die Sicht vom Gipfel des Chli Pfannenstock über das Muotatal zur Rigi. Passiere nun zum Wanderweg auf den Pfannenstock. Es ist eine etwa 25° steile, 100 Meter breite Felsplatte zu meistern. Der Schlussaufstieg auf markiertem Weg beginnt streng, erst durch eine Geröllhalde dann über eine gesicherte Felsstufe zu einem Zickzack in der abschüssiger nordwest Flanke. So erreiche ich den breiten Rücken zum Gipfel des Pfannenstock. Es sind genauer gesagt zwei Gipfel, vom östlichen hat man frei Sicht zum Glärnisch, man ist fast auf Augenhöhe. Nach Süden sind der Tödi, Clariden, das Schärhorn und die Windglällen dominant.
Lustig: Am Gipfelkreuz des Pfannestocks ist eine grosse Paella Pfanne montiert.

Der Abstieg: Zurück zum Pass östlich des Chli Pfannenstock etwas tiefer, unter der Felsplatte durch, als beim Aufstieg. Weiter in grossen Bogen nach Südwesten unter den Erhebungen der Stöllen durch. Die Karstlandschaft ist ein Traum. Auffällig viel Schnittlauch wächst hier bei diesen kargen Bedingungen. Der Fels ist gut gehbar – noch. Beim Chüebändli beginnt die Alpenrosen-Zone. Das heisst der Karst mit seinen Löchern und Spalten ist verdeckt. Sehr mühsam zum gehen. Zusätzlich zieht sich ein 1500 Meter langes Felsband von Norden nach Süden durch die Landschaft. Westlich der Mandlenen und bei 709’342/200’976 ist die Felsstufe ohne Verrenkungen durchdringbar. Ich nehme die nördliche Variante. Auf dem Schafboden sind Alpenrosen und Karst Geschichte. Nutze den Wanderweg durch die Stägen, hier muss man noch einmal etwas aufmerksamer gehen.

Das Finale. Durch das lange Rätschtal und auf dem Viehtriebpfad nach Bisithal. Fünf Kilometer, 650 Höhenmeter auf ruppiger Unterlage. Genau das Richtige um zu joggen… ich hatte Spass – meine Füsse weniger!

Fazit: Karge Landschaft, viel Sonne, Einsamkeit ein gelungener Tag zwischen Braunwald und dem Muotatal.

 

Gesamtstrecke: 20350 m
Maximale Höhe: 2546 m
Gesamtanstieg: 1157 m
Gesamtabstieg: -2263 m
Gesamtzeit: 07:02:46
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Hannigalp – Chleini Furgge – Grossi Furgge – Küchenwang – Station Seetalhorn – Gabelhornpass – Riedberg – Riederwald – Eggeri – Chilcheri – Grächen

Habe nur einen vagen Plan. Es ist wolkenlos und um 15 Grad auf 2000 Meter. Starte auf der Hannigalp. Gehe direkt zur Chleini Furgge. Nach wenigen Meter bin ich allein – den ganzen Tag. Erstaunlich ist doch Grächen gut besucht von Ausflüglern und Feriengästen.
Die Landschaft ist herrlich, Alpenrose, Lerchen, grüne Felsen, und eine grosse Anzahl Blumen. Nach Süden baut sich das Weisshorn auf. Nach Norden thront das Bietschhorn über dem Rhonetal. Im Osten überblickt man die Bergkette von Vispertrminen bis zum Fletschhorn. Einfach toll. Steige auf dem Grat zum Wannenhorn. Hier habe ich zu X-ten Mal das Jahr Steinböcke vor der Linse. Vom Küchenwang folge ich der Skipiste zum Seetalhorn. Das erste Stück unter dem Diestelhorn  ist von Felsabrüchen verschüttet. Ungemütlich –  aber auf erkennbarer Spur  passierbar. Nach 500 Meter bin ich in der sanften Mulde südwestlich vor dem Diestelhorn. Hier wurde eine Piste durch die Felsblocklandschaft gebaut. Die Piste endet kurz vor dem fünften Mast, von Oben, der Sesselbahn zur Seehorn Station. Der Wanderweg folgt einem von Felsblöcken verschütteten Weg durch die Mulde östlich vom Sessellift. Oben die Tristes einer Skisport Bergstation im Sommer. Vorteil die Liegestühle auf der Sonnenterrasse sind für mich allein. Die Sicht zum Weisshorn ist auch aus der Perspektive genial.
Die Bergstation der südlichen Sesselbahn ist von 20 Steinböcken belagert. Flach, Schatten, Ruhe was braucht der Steinbock mehr!?
Steige etwas ab und gleich die alte Piste zum abgebauten Gabelhorn-Skilift hoch. Hier will ich zum Südgrat des Platthorn traversieren. Habe aber kein Bock auf noch mehr Block (Fels). Gehe weiter zur verlotterten Bergstation.
Wieso muss der Betreiber dieses Bauwerk nicht abbauen? Schön Schweiz!
Über mir zeigen sich die bizarre Felstürme vom Gabelhorn. Und ein Pfad scheint in die Richtung zu führen. Gut der Pfad ist schnell verschwunden aber die Türme sind sehr nah. Ja, ja es ist ein Blockfelshang den ich meistern muss. In 20 Minuten bin ich auf dem Pass.  Das leichte klettern macht Spass. Die beiden Haupttürme sind nicht mein Beuteschema. Die im  Süden des Passes schon eher. Erklimme zwei von denen. (max. II).
Von hier scheint das Platthorn erreichbare. Lasse es und freue mich auf ein anders Mal, wenn ich einen praktikablen Plan habe. Pause auf einer grossen Felsplatte mit Sicht zum Weisshorn.
Der Abstieg: Gehe in Richtung der alten Skiliftbergstation. Etwas südlicher als im Aufstieg. Die Unterlage und die Hangneigung sind gleich. Gelange so an meine geplante Blockstein Traverse auf etwa 2900 Meter Höhe und gehe diese bis zur geplanten Aufstiegsspur (Skitouren Route zum Platthorn) An der  Mischabel-Gruppe hängt Nebel, zudem habe ich die rechte Wade geschrammt. Abbruch! Gehe zum Wanderweg nach Gassenried und  erreiche diesen auf 2450 Meter Höhe. Zum Schluss ein Genuss! Vorbei am imposanten Riedgletscher. Durch sommerlich aufgewärmten Lerchen- und Föhrenwald, dann den Suonen Eggeri, Chilcheri entlang nach Grächen.

Fazit: Tolle Landschaft über Grächen WENN man es schafft an den grässlichen Pistenbauten und Anlagen vorbei zu planen. Das geht – ich werde es mit dem Wissen von heute tun.

Gesamtstrecke: 15264 m
Maximale Höhe: 3069 m
Gesamtanstieg: 1294 m
Gesamtabstieg: -1792 m
Gesamtzeit: 06:02:46
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Engstligenalp – Ärteleggrat – Schedelsgrätli – Tschingellochtighore Traverse – Entschligegrat – Chindbettipass – Tälli – Rote Totz Lücke – Rote Totz – Lämmerenplatten – Rote Chumme – Felshoreband – Tschalmeten – Schwarzgrätli – Wyssi Flue – Üschenegrat – Sunnbüel

Mit der ersten Bahn auf die Engstligenalp. Wolkenlos – um 18 Grad  – ein perfekter Tag zum wandern. Steig zügig am Ärteleggrat auf. Am Fusse des Tschingellochtighore habe ich zwei Möglichkeiten. Ich gehe die nördlich Route. Ein schmaler Pfad führt mich hier durch die nassen abschüssigen Nordost ausgerichteten Halden zum Schedelsgrätli. Vom Sattel ist der Felsen des Tschingellochtighore in sehr schönem Licht. Der Wanderweg steigt von Nordenosten direkt an die senkrecht aufragenden Felswände um dann diesen bequem zu folgen. Toll angelegt dieser Wanderweg. Nutze eine Bank an den Felsen zum geniesse des Panoramas. Weiter über den erst breiten Entschligegrat. Kurz vor dem Chindbettipass steht der namensgleiche Hore im Weg. Ich umgehe diesen im Westen und stehe als bald auf dem Pass. Hier könnte man unschwer zum Tierhöri aufsteigen.

Mein Plan führt mich jedoch ins Schnee gefüllte Tälli zwei steilere Schneefelder werden dabei gequert. Im Tal auf der Ostseite über Schnee zur Rot Totz Lücke und nach Nordosten Richtung Totz – immer noch auf fester Schneedecke. Der markante  Aufschwung zum Roten Totz ist schneefrei und trocken. Gehe direkt auf der Kante, diese ist gut gestuft und deshalb gefahrlos zu meistern. Der Gipfel ist ausladende flach. Gehe eine Runde auf dem Roten Totz und steige dann südlich durch die harmlosen Flanken auf den Boden auf 2750 Meter Höhe ab.  Jetzt muss ich etwas suchen um eine geeignete Stelle zum absteigen auf die Höhe von 2620 Metern zu finden. (Habe meinen GPX Skizze vergessen zuladen…) Nutze ein ziemlich steiles Schneefeld um circa 100 Meter tiefer zukommen.  Gehe nun auf dem Absatz über der Lämmerenplatten. Herrlich ruhig. Von Punkt 2605 geht es auf einer Schnee gefüllten breiten Rinne bis an den Wanderweg beim Boden in der Rote Chumme. Quere diesen und steige auf dem Karstband unter dem Felshore Richtung Norden auf. Immer tolle Sicht auf die Gemmi und ihr „Bergtheater“. Drei Rinnen und ein scharfer Gegenanstieg und ich erblicke den See auf Tschalmeten. Ab hier ein spassiger Rutsch auf gutem Schnee bis fast an den See.

Am Schwarzgrätli treffe ich auf die Wanderwege und ihre Benutzer. Folge meinem Plan und gehe über Wyssi Flue und am Üschenegrat entlang. Zum Schluss noch der verwegene Zickzackweg zum Sunnbüel. Finde die Passage dem Grat entlang nicht so berauschend. Der Weg ist mir zu ruppig. Der Blick ist immer auf dem Pfad. Würde ein andermal nach Schwarenbach absteigen und die Strasse via Arvenwald und See nutzen hier kann man die Blicke im Gehen schweifen lassen und geniessen.

Fazit: Bestes Wetter, abwechslungsreiche Landschaft.

In der Nähe der Tschalmeten stosse ich von  oben auf die unaufgeregte Steinbock Kolonie (25-30 Tiere), die mich im Herbst 2019 über Schwarenbach in Angst und Schrecken versetzt hat (Steinschlag).
Heute ist diese Begegnung der Höhepunkt des Tages!

Gesamtstrecke: 19993 m
Maximale Höhe: 2820 m
Gesamtanstieg: 1783 m
Gesamtabstieg: -1807 m
Gesamtzeit: 07:15:12
Download file: 2020-06-30-Chindbettipass-RoteTotz.gpx