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'Madonna del Sasso, Locarno [2]' von Kurt Salzmann

Madonna del Sasso, Locarno [2]


Ein beliebtes Motiv in Locarno
Madonna del Sasso - eine Marienkirche hoch über Locarno/Tessin Madonna del Sasso - eine Marienkirche hoch über Locarno/Tessin
Von Robert Bauer
28.9.01, 1:21h
14 Anmerkungen



Die Anfänge des Sanktuariums der Madonna del Sasso gehen auf das Jahr 1480 zurück, als Fra Bartolomeo d`Ivrea, Mönch im Kloster San Francesco in Locarno, sich endgültig auf den Sasso della Rocca zurückzog und von dort aus die Bevölkerung in der Ebene und den umliegenden Tälern zur Marienverehrung anregte. Nach der ueberlieferung traf Fra Bartolomeo seine Entscheidung nach einer Erscheinung, die in der Nacht vom 15. August 1480, dem Fest der Himmelfahrt Mariens, gehabt hatte. Zu den Gründen, die Fra Bartolomeo dazu brachten, sich auf den Berg zurückzuziehen, kann man auch die neuerwachte Liebe zum Eremitenleben zählen, sowie, etwas sachbezogener, den Wunsch, einen Sacro Monte zu erreichen, der ganz dem Marienkult gewidmet sein sollte. Kaum hatte sich der eifrige Mönch auf dem Berg niedergelassen- er wohnte noch in einer Grotte- begann er auf dem Gipfel des Bergs mit dem Bau einer Kapelle, die der Heiligen Maria Avvocata geweiht war. Gleich danach erreichte er nicht weit davon entfernt zwei weitere Kapellen unter dem Patronat der Heiligen Maria von Nazareth und der Pietà. Später wird er sich eine kleine Behausung bauen, die zur „casa del padre“ erweitert werden wird. Noch zu Lebzeiten Fra Bartolomeos entschtand am Fuss des Bergs die Verkündigungskirche. Zu einem nicht näher bestimmten Zeitpunkt zwischen 1511-1513 wird diese die sterblichen Reste des Menschen aufnehmen, der auf dem Berg gelebt und die Marienverehrung gefördert hatte. Der Sacro Monte erreichte seinen Höhepunkt im 17. Jahrhundert, als längs der Strasse, die aus dem Tal hochsteigt, auf den Felsvorsprüngen und in unmittelbarer Nähe des Sanktuariums eine ganze Reihe von Kapellen errichtet wurden, in denen die wichtigsten Geheimnisse des Lebens von Christus und Maria dargestellt waren. Viele dieser Kapellen wurden leider zerstört und die heute verbliebenen lassen nur noch ihre ehemalige Pracht erahnen. Das Sanktuarium der Madonna del Sasso blieb jedoch über Jahrhunderte hinweg ein Zentrum von lokalem und begrenztem Interesse. Sein Ruhm wuchs ab Ende des letzten Jahrhunderts. Dies fällt zusammen mit der Ankunft der Kapuziner auf dem Sasso, der Errichtung der neuen Diözese Lugano und der Zunahme der Tourismus im Locarnese. 1949, gleich nach dem zweiten Weltkrieg, verliess das Bild der Madonna del Sasso das Sanktuarium und wanderte von Dorf zu Dorf, bis ins hinterste Tal des Kantons. Es ist das Jahr des „ Grossen Besuchs“, eines Ereignisses, das mehr als alle anderen dazu beigetragen hat, die Verehrung und Liebe zur Madonna del Sasso und dem, was nun ihr Sanktuarium sein wird, unter der Tessiner Bevölkerung zu fördern.

Proprietà Messagero Madonna del Sasso, Locarno 1991

Anmerkungen:

Uli Minzenbach, 13.8.2002 um 22:38 Uhr
Gefällt mir fast noch besser wie das andere. Einmalig, die Lage. Gefällt mir sehr!!
Gruss, Uli


Thilo Krumme, 14.8.2002 um 12:24 Uhr
ein tolles architektonisches landschaftsportrait durch eine ausgezeichnete beschreibung ergänzt. Was will ich mehr?
g.t.


Roland Zumbühl, 14.8.2002 um 18:14 Uhr
Das ist ein ausgezeichnetes Bild, das mir deshalb so gut gefällt, weil ich schon x-Bilder mit der Madonna Del Sasso gesehen habe - aber noch nie in dieser Einbettung. Das wirkt aus meiner Sicht fantastisch.