Schlagwort-Archive: Valle Morobbia

Valle Morobbia – Carena – Monti di Pisciarotto –  Alpe Pisciarotto –  Motta Grande – Scrigno di  Poltrinone –  Motto di Leveno – Cima della Valletta – Mottone della Tappa – Gazzirola – Passo di Pozzaiolo – Colla

Das Valle Morobbia ist weitläufig. Ich kenne noch nicht alles, dann also auf ein fünftes Mal. Das Wetter ist perfekt, frisch, klar, sonnig. Gestern hat es kräftig gehagelt im Sopraceneri. Was das viele Laub am Boden und die diversen Hageleishaufen im Wald zeigen.

Starte in Carena. Kurz der Strasse entlang und schon bin ich am ersten Pfad ohne Markierungen. Auf gut gepflegtem Weg steige ich von Fontana Marcia durch eine Felsrippe zur alten Bogenbrücke an der Morobbia ab. Nun wird es ernst. In gut erkennbaren Serpentinen gelange ich im steilen Gelände nach Monti di Pisciarotto. Von hier geht es weiter bergauf zu Punkt 1216, nun ist der Pfad nur noch selten sichtbar, nicht frei geräumt und verliert sich in der Gegend von Punkt 1305. Erst ist das Gelände moderat. Um nach Alpe Pisciarotto zu kommen, muss ich aber zwei tiefe Runsen im Valle del Canaa überqueren. Probleme: hohes Gras und unmarkierte Einstige ins exponierte Gelände.
Auf der Alpe Pisciarotto treffe ich auf den markierten Wanderweg Forno – Alpe Poltrinone. Schön breit ist dieser. Bei Punkt 1589 verlasse ich den Bergweg schon wieder und wandere über die Alpe Poltrinetto zum Motta Grande. Na ja, den kann man links liegenlassen.
Zurück, auf schlechter Spur in hohem Gras und Kraut via Punkt 1599 zum Bergweg auf die Alpe Poltrinone.

Jetzt der nächste Effort Richtung Punkt 1770,  hoch zum Scrigno di  Poltrinone (Sarg) und weiter auf dem Grat bis zu den Felszähnen über der Alpe Poltrinone. Das ist streng, kaum Spuren, üppiges Gras und hinderliche Stauden. Die (Fels)Zähne nach Punkt 1921 sind mir zu scharf – steige zum Fuss der Rippe ab und quere auf schmaler Spur durch die Alpenrosen und Leg-Eschen zur Bocchetta di Poltrinone. Vom Pass führt eine gut erkennbare raue Spur zum Motto di Leveno. Zurück auf der Cresta della Fregere und hoch an die Grenze. Super Sicht in die Bergamasker Alpen von Cima della Valletta / Mottone della Tappa. Den Gratweg nach Südwesten habe ich anders in Erinnerung (- vor Jahren in umgekehrter Richtung gewandert). Sicher nicht so zerrissen und schroff wie der Abschnitt. Cima della Valletta – Bocchetta di Stabiello, Cima della Segonaia, und Monte Grande. Versuche die italienische Seite am Monte Grande, hier ist eine rudimentäre Markierungen. Die Route umgeht die Spitze höhehaltend in exponiertem Gelände. Brauche viel Zeit und Kraft auf nur spärlicher Spur.
Monte Segor – Gazzirola ist ein sanfter  Rücken. Nach sechseinhalb Stunden  Wandern sehe ich ins Val Colla. 360° Sicht: Gotthard, Wallis, Tessin, Rheinwald und bis weit nach Oberitalien. Grandios.
Die auf dem Gipfel des Gazzirola angeschriebenen zwei Stunden Wanderzeit ins Val Colla werde ich brauchen. Gehe via  Passo di Pozzaiolo – Alpe Pietrarossa  – Torrino – Barchi di Colla  – La Zoca nach Colla.

Müde, die Füsse schmerzen und ich bin fast heil in Colla Paese angekommen. Die Blessuren an der rechten Hand sind vom neuen, messerscharfen Pickel, den ich heute dabei hatte. Gut nutzen konnte ich ihn zwischen Valle del Canaa – Alpe Pisciarotto.

Fazit: Die einsame Gegend des westlichen Valle Morobbia bis zur italienischen Grenze ist aussergewöhnlich, die Länge meiner Route ist zu ambitioniert.

Anmerkung: Zwei Wanderungen im Valle Morobbia mit sehr unterschiedlicher Belastung.
Am 1.Juli bin ich 58 Leistungskilometer in 6:30 Stunden gewandert (Durchschnitt 8,92).
Am 9. Juli 52  Leistungskilometer in 8:30 (Durchschnitt 6,11).
Der Unterschied ist die Beschaffenheit des Wegs auf den Routen.
– Erste Wanderung sehr steil, wenige Linen ohne Weg.
– Zweite Wanderung auch sehr steil, aber über der Waldgrenze oft ohne Spur in der üppigen Vegetation, zudem einige ausgesetzte Kraxelstellen auf den Graten.

Gesamtstrecke: 21179 m
Maximale Höhe: 2102 m
Gesamtanstieg: 2161 m
Gesamtabstieg: -2114 m
Gesamtzeit: 08:32:15
Download file: 2021-07-09-Val_Morobbia-Val_Colla.gpx

Vellano – Rovinascia – Lago di Carmena – Morobbia – Monti di Stagno – Cucca – Alpe Caneggio – Vedeggio – Camoghe – Alpe Revolti – All’Orto – Valmaggina – Costa Albora – Monti Moneda – Diga – Lago di Carmena- Vellano

Beginne in Vellano das Postauto von Giubiasco fährt praktischerweise einmal die Stunde ins Val Morobbia (diese Frequenz ist neu).
Erst wandere ich gemütlich bergab zum Lago di Carmena. Jetzt wird es ernst – der Wanderweg durch die Morobbia Schlucht ist von Anfang an mit Ketten gesichert. Zweimal (Brücken) über den Bach und nun gnadenlos bergauf. Unzählige Kehren auf rauem Pfad bis hoch zu den Grotti von  Monti di Stagno.
Hier verlasse ich den markierten Wanderweg und steige auf einem alten Pfad, in direkter Line steil bergan, durch den Buchenwald von Stagno. Nicht immer ist der Weg zu erkennen, manchmal helfen alte verwitterte und einige neu neongelbe Zeichen bei der Wegfindung. Die Felsriegel durchzieht der Pfad elegant an den Schwachstellen. Der Hang ist bis fast zum Gipfel mit alten Buchen bewachsen. Ein alter Wald ohne sichtbare Zeichen von Holzschlag. Eine Seltenheit in der Schweiz.
Um auf die Alpe Caneggio zu kommen muss ich von Cucca unter dem Gipfel von Punkt 1579  in exponierten Grasborten queren – Geschafft. Weiter an der Nordkante entlang zum ersten Gipfel (Punkt 1579) .

Nun erkenne ich mein Ziel… Den Camoghe  mit seinen wilden Nordhängen. Da gibt es noch viel zu tun! Geniesse die freie Aussicht in das Sopraceneri.
Weiter leicht über Alpweiden der Alpe Caneggio in den Sattel bei Punkt 1526 und an den Fuss des Berges. Wandere nun wieder auf dem offiziellen Bergweg, dieser wird immer anspruchsvoller. Grosse Tritte, Felsplatten, Bachläufe, und ein Schneefeld. Die Landschaft ist ursprünglich, einzelne Föhren, Lerchen, idyllische Tümpel, gesäumt von Alpenrose in voller Blüte – herrlich. In einem Felsband, das auf 1710 Meter Höhe beginnt, muss ich kurz im ersten Grad klettern. Danach ist der Wanderweg bis zum Gipfel gut gebaut, ab 1880 Meter Höhe im sehr steilen Gelände. Teilweise sind Ketten montiert. Wohl für ungünstige Verhältnisse wie Nässe, Eis und Schnee. Der Weg ist etwa vierzig Zentimeter breit und heute durchgehend trocken, ich brauche die Hilfe nicht.
Nach knapp 4 Stunden bin ich auf dem Camoghe. (In Vellano steht 6:55… )
Keine Granatenbeschuss aus Isone. (Habe ich natürlich bei der Planung gecheckt). Und die grasenden Kühe weit unten auf der Alp di Serdena bestätigen mir die Tatsache – kein Krieg! (Zur Not gibt es den Gipfelunterstand, als Splitterschutz gebaut, etwas unterhalb des Gipfels)
Gehe auf dem Grat nach Westen zum Hauptgipfel (2228m) und genieße die Aussicht ins Sopra- und Sottoceneri, zum Langensee, zum Comersee,  in die Lombardei, zum Gotthard und so weiter. Kühl der Wind hier oben – muss die Windjacke anziehen.

Der Abstieg: Über den Ost/Südgrat erst auf dem markierten Wanderweg, dann über den Rücken von Punkt 2049 auf die Alpe Revolti. Nach den zerfallenden Hütten gibt es zwei Möglichkeiten. Der offizielle Wanderweg zur Alpe di Leveno oder der alte Pfad über All’Orto ins Valmaggina. Ich entscheide mich für den alte Route. Diese ist mit gelben Punkten und Linien markiert. Der Einstig ist bei Punkt 1588. Allerdings ist der Pfad kaum begangen und deshalb im hohen Gras nur schwer zu erkennen. Immer wieder muss ich suchen, korrigieren und die Karte konsultieren. Das Gelände ist nicht ausgesetzt bis hinunter zur Maggina. Am schwersten ist es in der Runse (120 Meter westlich von All’Orto) und dem Wildbach (Punkt 1377) die Linie zu finden. An der Maggina zwischen 1130m und 1120m durchwate ich den Bach. Und weiter geht die Suche nach der Spur. Erst 30-40 Meter bergauf im steilen Buchenwald dann Höhehaltend. Die Schlüsselstelle ist eine erodierte Rinne (etwa 200 Meter östlich von Ai Fonti) – der Weg ist nicht mehr. Muss über der Anrisskante queren – heikel bei der Steilheit im losen Laub. Geschafft. Und leichter zur Hütte der Alpe Valmaggia.
(Die Kartografen sind sich nicht einig wie das Tal wirklich genannt wird. Maggina oder Maggia. Laut Landeskarte ist die Alpe Valmaggia im Valmaggina).  Hier treffe ich auf den offiziellen Bergweg aus dem Val Merdera. Dieser ist gut und gefegt – echt da war einer mit dem Laubbläser in dieser Abgeschiedenheit. Die Hänge sind instabil, viele gefallene Steine liegen auf dem sauberen Weg. Vielleicht sieht man es nur besser weil der Weg laubfrei ist.
Zügig bin ich in Costa Albora, der tiefe Einschnitt (Costa) kurz vorher ist mit einem sehr gut gebauten Weg versehen. Die Grotti sind herausgeputzt. Mein Wanderweg windet sich durch die Häuser und kurz durch den Wald zur nächsten Siedlung. Die circa 15 Häuser von Monti Moneda sind auf einen 400 Meter langen Rücke, auf 200 Höhe verteilt, gebaut.
Zwei Stunden nach Vellano, steht am Wegweiser im oberen Teil des Ortes. Haha – ich glaube nicht mehr alles. Viele Kurven, sehr gut gepflegter Weg. In 35 Minuten bin ich unten an der Diga. Gehe weiter dem Lago di Carmena entlang auf einem schmalen Pfad nach Osten bis zur Mündung der Morobbia in den Stausee. Fünfzig Meter weiter ein schöner türkisfarbener Pool, der bietet sich an zum Baden. Na ja – Eintauchen bis zur Hüfte und schnell raus. Sehr erfrischend allemal…
Der vergessene, verwachse Pfad hoch zur Via Melera ist eine Sackgasse. Also zurück via Diga nach Vellano.
Anmerkung: Wer alte, nicht offiziell markierte Routen geht, muss wissen was er tut und was auf ihn zukommt. Meine  Beschreibung ist keine Empfehlung zum nachgehen.

Fazit: Abgelegen, ursprünglich ist die Südseite des Val Morobbia. Wunderbare Gegend  – heute Menschenleer – komme wieder.

Gesamtstrecke: 20614 m
Maximale Höhe: 2202 m
Gesamtanstieg: 2515 m
Gesamtabstieg: -2515 m
Gesamtzeit: 06:31:17
Download file: 2021-07-01-Val_Morobbia.gpx

Cozzo – Gazzirola – Monte Stabbiello – Sommafiume – San Jorio – Valle Morobbia

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Gesamtstrecke: 22279 m
Maximale Höhe: 2108 m
Gesamtanstieg: 2172 m
Gesamtabstieg: -2258 m
Gesamtzeit: 08:33:27
Download file: 2016-06-20-Monte-Stabbiello.gpx

Bellinzona Daro – Salita alla Chiesa di San Quirico – A Malera – Monti di Daro – Monti di Visnago – Motto della Perosetta – Motto D’Arbino – Costa die Larici (Punkt 1623) – Motto della Croce – I Munt d’Artur – Artore

Gesamtstrecke: 17069 m
Maximale Höhe: 1685 m
Gesamtanstieg: 1633 m
Gesamtabstieg: -1595 m
Gesamtzeit: 06:24:02
Download file: 2014-07-31 Bellinzona-Arbino.gpx