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Engelberg – Eugenisee – Oberäschboden – Stalden – Halten – Juchlipass – Nünalphorn – Stäfelihörnli – Stock – Turren – Melchtal

Beginne heute in Engelberg. Ein paar dekorative Schäfchenwolken zieren den Himmel. Zu meiner Überraschung liegt Schnee bis ins Tal. Ein Blick nach Westen verrät mir dass meine Route im oberen Teil zugeschneite ist. Wird schon gehen… Wandere kurz im Dorf, am Eugenisee vorbei zum Äschboden.

Nun wird es ernst, die Wolken sind Geschichte, ich bin in der Sonne und der Bergweg beginnt. Schuhe fester schnüren, T-Shirt, Laufhosen, und als Kompromiss Handschuhe montieren. Gewinne schnell an Höhe, teste den Direktaufstieg nach Stalden. 35° plus Hangneigung, erst auf Gras, dann einfacher durch den Wald. Geschafft! Hier auf Stalden ist es flach und die Aussicht zu Rotstock, Spannort, Titlis  und Co herrlich.

Gehe weiter auf der leicht fallenden Alpstrasse nach Halten. An der Haltenhütte stapfe ich geradeaus weiter durch den Schnee. Die Markierungen des Bergweg sind gut sichtbar. Der Schatten beginnt auf 1500 Meter Höhe von hier sind es geschätzt 70 Minuten bis an die Sonne. Eine Stunde früher gestartet hätte man länger Sonne. Auf den Eggen über dem Juchligraben wird es eisig kalt, hier kommt die Sonne den ganzen Tag nicht hin. Nun liegt mehr Schnee, gut 20 Zentimeter. Ziehe eine Spur über die verschneiten Steinmoränen. Auf 1800 Meter Höhe quere ich über Geröllhalden zum Steinboden,. Weiter südwestlich um die Felsnase,  Kräfte zehrend durch die Rinne am Fels, und in gutem Trittschnee keuchend zum Juchlipass.

Die Sonne ist wieder da und kaum noch Schnee. Schalte einen Gang zurück und wandere dem Gipfelziel entgegen. Aussichtsreich dem Südwestgrat entlang immer steiler, bis zu 40° Grad Neigung, aber gute gestufte. Erreiche so zufrieden den Gipfel des Nünalphorn.
Grandiose Sicht im Westen bis zum Guggershörnli, dem Thunersee mit den Berner Alpen und natürlich über das Engelberger Tal in die Urner- und Bündner Alpen. Es ist warm hier oben ideal für eine Mittagsrast mit Panoramablick.

Der Abstieg: Erst den Gipfelaufbau herunter über die Felsspalte auf 2315 Meter Höhe. Nun folge ich der Krete über das Stäfelihörnli bis zur Stäfelihütte. Eine tolle Linie, unmarkiert, weglos. Bei der Hütte nehme ich ein Sonnenbad, da absehbar ist dass ich bald in den Schatten eintauche. Zum Stock führt der Wanderweg spektakulär durch die Felswände der Stäfelidossen – gut gemacht. Nun an der Schneegrenze über die dreckigen Pfade der Alp. Ab  Turren ist mein Weg wieder optimal. Gelange entspannt durch den Schattenwald und das frostige Stocklauital nach Melchtal. Exakt gerechnet – zwanzig Minuten Zeit für ein Tee in Restaurant Nünalp bis mein Bus fährt.

Fazit: Abwechslungsreich, aussichtsreich, einsam, etwas Schatten, viel Sonne, ein herrlicher Tag.

Gesamtstrecke: 14726 m
Maximale Höhe: 2300 m
Gesamtanstieg: 1550 m
Gesamtabstieg: -1672 m
Gesamtzeit: 05:34:18
Download file: 2020-11-27-Juchlipass.gpx

Fiescheralp –  Unners Tälli – Tälligrat – Märjelensee  – Märjelenwang – Galkina – Stock – Strahlgart 3310 –  Galkina – Gletscherstube – Obers Tälli – Fiescheralp

Die neue Gondelbahn bringt mich direkt vom Bahnhof Fiesch zügig auf die Fiescheralp. Wandere locker zum Unners Tälli. Ab hier steigt der gute Wanderweg auf den nördlichen Tälligrat. Von hier ist der  Fieschergletscher zusammen mit dem Finsteraarrothorn und Wasenhorn in bester Perspektive zu sehen. Mache eine Genusspause.
Und weiter zum Märjelensee. Am See verlasse ich die markierten Pfade und gehe gegen Galkina. Ein erkennbarer Hüterpfad leitet mich um den Wang herum. Quere den ersten Bach und gehe nun auf dem Boden unter den Hütten von Galkina Richtung Stock. Die Flanke hoch zum Grat. Erleichtert durch ein kaum genutzten Pfad. Oben auf dem Stock ist man dem Wannenhorn schon sehr nah. Die Landschaft ist ein Traum. Letzte karge Grasnarben, zerrissene Felsplatten und immer mehr von Gletschern geschliffene Felsen. Je höher ich steige je mehr Schneefelder zeigen sich. Bald gehe ich auf einer kompakten Schneedecke. Es wird strenger die Höhe, die Sonne, der Schnee und die immer steileren Hänge verlangen viel Kraft.
100 Höhenmeter unter dem roten markanten Felsturm (3315m) am nördlichen Strahlgart stehe ich sogar auf blankem Eis. Nicht gut ohne Technik. Suche Schnee gefüllte Rinnen. Einen Aufschwung meistere ich auf einer Fels Rippe. Und stehe nun auf dem über firmten Sattel vor dem Grat. Um an den roten Turm und die Sicht auf den Aletschgletscher zukommen muss ich klettern. Gehe so direkt wie ich kann. (II UIAA) etwa 45 Höhenmeter. Bin bald auf der Kante und gehe auf dieser möglichst nah an den Turm heran. Besteigen kann ich ihn nicht. Geniale Sicht auf den Gletscher und die Berner Alpen. Durchatmen und geniesse.
Der Abstieg: Erst zum Schnee herunter klettern. Folge der Kante nach Westen vorbei an der Ausstiegsroute. Und siehe da es ist etwas einfacher. Das Problem sind hier die losen Felsbrocken und Platten auch grosse Felsen sind nicht immer stabil. Auf dem Schnee bergab (700 Höhenmeter) ist es ein Spass. Gehe ganz nah am Strahlgart,  komme so schnell und bequem tiefer. Achthundert Meter vor dem Strahlhorn gehe ich südöstlich Richtung  Galkina. Mehrere Bäche stürzen sich hier über die runden Felsen. Schön! Ein Weg durch die Fels Rippen und Kuppen finde ich immer. Auf Galkina treffe ich auf den bekannten  Pfad zu den Märjelen Seen. Zum Schluss noch ein Spurt. Durch den Tunnel durchs Obere Tälli und auf der Strasse/Piste zur Gondelbahn auf der Fiescheralp.

Fazit: Super Wetter. Einsame, herrlich Landschaft. Kräftebrauchender Höhepunkt. Gerne wieder in der Gegend auch wegen der praktischen neuen Zubringer Bahn. GA und TK sind voll gültig.

Gesamtstrecke: 22307 m
Maximale Höhe: 3281 m
Gesamtanstieg: 1662 m
Gesamtabstieg: -1662 m
Gesamtzeit: 07:04:19
Download file: 2020-07-08-Strahlgrat.gpx

 

Biel – Gisleralp – Chinzig Chulm – Höch Nossen – Spilauer Grätli – Frut – Chinzerberg – Bödmer – Axen – Grätli – Stock – Rämsenberg

Gesamtstrecke: 20871 m
Maximale Höhe: 2281 m
Gesamtanstieg: 1290 m
Gesamtabstieg: -1290 m
Gesamtzeit: 07:12:43
Download file: 2017-03-14-Kinzig.gpx