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'2005-01/07' von Kurt Salzmann

2005-01/07


Gedenkstätte Westfriedhof

Magdeburg, den 16. Januar 1945

Der 16. Januar 1945 war kühl, nicht bitterkalt.. Die Menschen gingen ihrem normalen Alltag nach. Luftalarme, der Anblick von zerstörten Häusern gehörten zur Normalität jener Tage, wie der Erwerb von Lebensmitteln auf Karten oder die ständigen Durchhalteparolen per Rundfunk.

Der Bombenhagel am 16. Januar hatte gegenüber allen anderen Angriffen ein bis dahin in Magdeburg unbekanntes Ausmaß. Gegen 11 Uhr wurde Luftalarm gegeben. Es folgte der Angriff auf die Stadt. Besonders schwer wurden die für die Rüstung produzierenden Betriebe im Norden der Stadt und angrenzende Wohngebiete getroffen. Nach dem Tagesanflug der amerikanischen Luftwaffe auf Magdeburg glaubten die Einwohner, ihr „Opfer“ für diesen Tag gebracht zu haben. Kein Mensch rechnete mehr mit einer weiteren Attacke. Doch zum Zeitpunkt des Bombardements der US-Air-Force auf Magdeburg trafen große Teile der britischen Luftwaffe Startvorbereitungen für einen geplanten Nachteinsatz, dessen Ziel mit dem Codenamen „Grilse“ (junger Lachs) angegeben war. Die Tarnbezeichnung „Grilse“ stand seit langem auf einer geheimen Liste geplanter Flächenbombardements.
„Grilse“ bedeutete Magdeburg. Die Bomberverbände der Royal-Air-Force kamen in mehreren Formationen aus unterschiedlichen Richtungen und ließen die sowieso schon nur noch schwache Luftabwehr Hitlerdeutschlands lange im unklaren, welche Gebiete angeflogen werden sollten. Viel zu spät wurde deshalb Magdeburg als Angriffsziel erkannt. Das hatte zur Folge, dass fast gleichzeitig mit dem Heulen der Sirenen die ersten Bomben detonierten. In mehreren Angriffswellen überschütteten Hunderte von englischen Flugzeugen die Stadt mit Luftminen, Brand- und Sprengbomben. Ein Höllenfeuer fraß sich mit wütender Geschwindigkeit durch die Straßen und erfaßte die Flüchtenden, die Gebäude, die Bäume. Selbst der Asphalt auf den Straßen brannte.

http://www.khm-magdeburg.de/Blutrot/Januar.html

Magdeburg hatte grosse kriegswichtige Industrieanlagen.


Mehr Bilder aus der Periode:
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Anmerkungen:

Pit L., 5.01.2005 um 11:54 Uhr
Nach dem ersten Anblick des Bildes wollte ich so etwas wie "starkes Bild" drunter schreiben, das ist es auch, aber das verbietet sich irgendwie nach der Lektüre der informativen Texts dazu.
Pit


Günter Rolf, 5.01.2005 um 14:31 Uhr
mich wunderts immer wieder, wozu menschen in der lage sind und was sie nicht auf die reihe bringen.
es ist ein starkes bild,

günter


Roland Zumbühl, 5.01.2005 um 15:28 Uhr
Wem die Stunde schlägt.
Stillgestanden ist das Pendel der Uhr.
Eindrücklich die grafische Schlichtheit und Konversation der beiden verschiedenen Figuren.


Hartmut Lerch HL, 5.01.2005 um 16:09 Uhr
- ohne worte -

. Vogo, 5.01.2005 um 17:21 Uhr
dank deines bildes bin ich eher sehr nachdenklich geworden; vielen dank für den begleitenden text!
die aufnahme ist excellent!!!

LG Volker


Peter Jenni, 5.01.2005 um 17:38 Uhr
Das Pendel der Uhr ist still gestanden und still werden wir wenn wir Deinen Text lesen. Eindrücklich.
Viele Grüsse Peter


Gerhard Bär, 5.01.2005 um 20:27 Uhr
Sehr schöne Skulptur!
Gruß Gerhard


Bernhard Weichel, 6.01.2005 um 10:58 Uhr
schweigen
-b


Helle MH, 6.01.2005 um 11:19 Uhr
Ein grafischer Salzmann der feinsten sorte. Die sehr kühle fast kalte stimmung im bild passt ja sehr gut zur geschichte, aus der wir immer so wenig lernen.

g Helle


Andreas Plach, 8.01.2005 um 10:46 Uhr
Die Strukturen wirken gut und plastisch.
Ich habe mir spontan gedacht , oben den Stab über der Kugel wegzustempeln.
LG Andreas


Nicola Senn, 23.01.2005 um 22:21 Uhr
minimalismus find ich einfach gut.


 
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